Rolf Kohlrausch, Klavier

 

Der in Hannover geborene Pianist Rolf Kohlrausch erhielt seinen ersten prägenden Klavierunterricht durch Gertrud Morgenstern-Konwitschny, einer Schwester des berühmten Gewandhaus-Kapellmeisters Franz Konwitschny.

Nach dem Abitur begann er das Musikstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main bei Branka Musulin, die seine musikalische Entwicklung nachhaltig beeinflusste. Nach Branka Musulins plötzlichem Tod übernahm Sontraud Speidel von der Musikhochschule Karlsruhe seine weitere Ausbildung, die durch Privatunterricht bei Yvonne Lefébure, der ehemaligen Assistentin von Alfred Cortot, in Paris ergänzt wurde. Das Konzert-Diplom erwarb er dann 1980 in Frankfurt/M. bei Leonard Hokanson.

Nachdem sich Kohlrauschs Konzerttätigkeit zunächst auf deutsche Städte konzentriert hatte, weitete sich Mitte der achtziger Jahre der Radius auf das europäische Ausland von Großbritannien über Luxemburg, Italien und Österreich bis nach Kroatien und Spanien aus. Ein Höhepunkt war Kohlrauschs Auftritt in der britischen Metropole. Bei seinem Londoner Debut, lobte der Kritiker des Daily Telegraph besonders die „lebendige Wiedergabe“ der „Children’s Corner“ und sein „individuelles geistreiches Spiel" der „Isle joyeuse“. 2012 gelang ihm der Sprung nach Lateinamerika. Erstmalig gastierte er in São Paulo, Rio de Janeiro, Bogotá und Medellin, wo ihn das Publikum stürmisch feierte. Das führte 2015 zu einer erneuten Konzertreise durch Kolumbien, bei der Kohlrausch, außer wieder nach Bogotá, auch zu zwei Gastspielen beim XXXII. Festival de Piano der Universidad Industrial de Santander in Bucaramanga und Barrancabermeja eingeladen wurde. Auf dem Programm standen die 12 Préludes Heft I von Claude Debussy und die Sturm-Sonate von Ludwig van Beethoven.

Neben seinen Konzerten wirkt Kohlrausch auch als engagierter Pädagoge, der allen Interessierten gern den Weg zur Musik ebnet. 1985 folgte er einem Ruf an die Augsburger Universität als Leiter einer Klavierklasse. 2007 weitete er seine Lehrtätigkeit zusätzlich auf die Universität Würzburg aus.

 

 



Rolf Kohlrausch